Wein verbindet
Römer und Habsburger. Mönche und Dichter. Sie alle waren dem Südtiroler Wein und seinem Anbau zugetan.
Funde von Rebmessern und Schöpfkellen aus dem 5. Jh. v. Chr. sind der Beweis dafür: Südtirols Weinkultur gehört zu den ältesten in Europa. Als die Römer 15 v. Chr. in das heutige Südtirol eindrangen, staunten sie nicht schlecht: Das hier heimische Volk der Räter füllte seinen Wein bereits in Holzfässern ab, während man sich am Hofe von Kaiser Augustus noch mit ledernen Schläuchen und Amphoren behalf.
Ab dem 8. Jh. erwarben bayerische und schwäbische Klöster Weingüter in Südtirol, um ihren Weinbedarf zu decken. Im 13. Jh. waren „Potzner“ und „Traminer“ die ersten Weine, die nach ihrer Südtiroler Herkunft benannt wurden. Zu dieser Zeit wurde der Südtiroler Wein auch Motiv für Künstler und Dichter, etwa in einem Fresko im Brixner Dom oder einem Gedicht von Oswald von Wolkenstein.
Besonders gefördert wurde der Südtiroler Weinbau unter der Habsburger-Monarchie: Riesling und Burgunder-Sorten zogen in die heimischen Weingärten ein.
Seit 1980 erlebt der Südtiroler Weinbau einen nachhaltigen Aufschwung. Der Ausbau der Weine nach Lagen, die drastische Reduktion der Erträge und die Einführung moderner Techniken und Methoden sorgten für einen beachtlichen Qualitätsschub. Heute stehen 98,8 Prozent der gesamten Südtiroler Weinfläche unter DOC-Schutz. Damit liegt Südtirol italienweit an einsamer Spitze.